Gefahr für Radfahrer durch Baustellen in der Invalidenstraße

Schlechte Planung, schlechte Ausführung

An zwei Stellen in der Invalidenstraße geraten Radfahrer durch schlecht geplante oder schlecht ausgeführte Baustellen in Gefahr. Die zuständige Senatsbehörde scheint das nicht zu kümmern.
Foto: Benno KirschFoto: Benno Kirsch

Schon seit geraumer Zeit stellt die Baustelle Invalidenstraße 73 eine besondere Gefahr für Radfahrer dar. Die Straße wird in Richtung Prenzlauer Berg auf der inneren Fahrspur geführt und der benutzungspflichtige Radweg auf der rechten, weil ein Teil der Fahrbahn von der Baustelle benötigt wird.

Die Fahrbahnverengung ist nicht nur ein Ärgernis für jeden Kraftfahrer, weil sich hier der Verkehr staut. Schlimmer ist, dass die Absicherung der Baustelle so schlampig erfolgt ist, dass Radfahrer regelmäßig in Gefahr geraten. Denn Kfz, Lkw und Bus werden zwar geradewegs über die mittlere Fahrspur geleitet, so dass für sie kein Anlass ist, nach rechts auszuweichen. Aber die Bake, die sie davon abhalten soll, ist in der Regel nicht an ihrem Platz, also knapp an der Begrenzung der Fahrspur, sondern häufig nach rechts verrutscht. In dieser Situation geraten Radfahrer in eine gefährliche Nähe zum tosenden Verkehr, weil sie von rechts zwischen Baustelle und Kraftfahrerspur geführt werden.

Links: Gefährlich verschwenkter Radweg. Rechts: Fußgänger auf dem Radweg.

Und nun wurde an der Ecke Invalidenstraße/Clara-Jaschke-Straße eine weitere Baustelle eingerichtet, die offiziell zwar korrekt geplant und beschildert wurde, im Ergebnis aber ebenso problematisch ist. Wegen der Baustelle sollen Fußgänger erst die Invalidenstraße überqueren, dann auf der nördlichen Seite zum Europaplatz gehen und dann wieder auf die andere Seite, um zum Hauptbahnhof zu gelangen. Das Verbot, den direkten Weg zu nehmen, wird von zahlreichen Fußgängern ignoriert. Dadurch gefährden sie wiederum Radfahrer, die von ihrem provisorischen Radweg auf die Kfz-Spur wechseln müssen, um Fußgängern auszuweichen.

Beide Baustellen wurden allem Anschein zufolge korrekt eingerichtet. Doch beide „funktionieren“ nicht. Die erstgenannte – Richtung Prenzlauer Berg – wird von der Baufirma offensichtlich nicht richtig „gepflegt“, worauf die verrutschte Bake hindeutet. Die andere – an der Clara-Jaschke-Straße – ignoriert von vornherein das menschliche Bedürfnis, so schnell wie möglich voranzukommen. Im ersten Fall wird offensichtlich nicht kontrolliert, ob die Anordnung der Senatsbehörde eingehalten wird, im zweiten ist die Anordnung von vornherein falsch. In beiden geraten Radfahrer in Gefahr.