Verkehrspolitische Radtour durch den Bezirk Mitte

Zwischen »Dooring« und Baustellenchaos

Vor welchen Problemen Alltagsradfahrer im Bezirk Mitte stehen, haben Mitglieder der CDU Moabit in Erfahrung gebracht. Sie unternahmen eine Radtour, auf der sie problematische und hoffnungsvoll stimmende Stellen ansteuerten.
Fußgängerzone - Radweg - Horrorstrecke. Foto: Benno KirschFußgängerzone - Radweg - Horrorstrecke. Foto: Benno Kirsch

Mitglieder der CDU Mitte und weitere Interessenten unternahmen mit dem Fahrrad eine Exkursion durch den Bezirk Mitte, um problematische Verkehrssituationen zu erkunden. Ihr besonderes Augenmerk lag dabei auf dem Zustand von Radwegen und der Beschaffenheit von Baustellen. Sie besprachen die Rechtslage in Verkehrsberuhigten Zonen und in Fahrradstraßen. Schließlich begutachteten sie noch die Stelle des SUV-Unfalls vom September und setzten sich dem Verkehr auf der vielbefahrenen Leipziger Straße aus.

Die Radtour startete am Rathaus Tiergarten. In der Stromstraße auf Höhe des Schultheiß-Quartiers verglich man den schlechten alten Radweg nach Süden mit dem neuen guten nach Norden. Am nördlichen Ende der Heidestraße wurde das Problem mit den so genannten Fahrradweichen thematisiert, am südlichen Ende das von nicht-fahrradfreundlichen Aufstellflächen an Ampeln. Wie beim Abschnitt auf der Leipziger Straße löst hier die Nähe zum tosenden Verkehr Ängste bei Radfahrern aus.

Angenehm war die Fahrt durch die Linienstraße, die schon vor einigen Jahren zur Fahrradstraße umgewidmet worden ist. Das heißt, dass hier der Radverkehr bevorrechtigt ist. In jüngster Zeit wurde sie fast durchgehend zur Vorfahrtstraße, sodass zügiges Durchkommen erleichtert wurde. Außerdem wurde die »Dooring-Zone« markiert, also der Bereich, den Radahrer bei parkenden Autos meiden sollen, damit sie nicht von einer unachtsam geöffneten Autotür erfasst werden.

Am südlichen Ende des Tilla-Durieux-Parks, also am Landwehrkanal, endete die Radtour. Die Teilnehmer diskutierten dort über den Vorschlag, eine Fahrradbrücke zu errichten, damit der Bezirk Mitte an die Radschnellverbindung Richtung Teltowkanal angeschlossen wird. Zur Zeit enden fast alle Radschnellverbindungen an den Grenzen des Innenstadtbezirks – ein unhaltbarer Zustand, wie die Radtourer befanden. Glücklicherweise halten fast alle Experten den Bau einer Brücke an dieser Stelle für wünschenswert. Die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus hat kürzlich beim Senat Informationen zu diesem Thema eingeholt. Schon 2017 hat sich die CDU Mitte für einen Lückenschluss an dieser Stelle ausgesprochen.